Aufruf zur Aktion der niedersächsischen Jugendwerkstätten
Um 5 vor 12 Uhr am 15. September 2020 vor dem Landtag in Hannover macht der Arbeitskreis der Jugendwerkstätten der Stadt Hannover und des Umlandes auf die Situation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Coronakrise aufmerksam. Gleichzeitig dazu ist die Zukunft der unterstützenden Jugendwerkstätten ab 2022 weiterhin unsicher. An der Aktion beteiligen werden sich Teilnehmer*innen und Mitarbeiter*innen aller Jugendwerkstätten aus Hannover sowie von weiteren Jugendwerkstätten aus Niedersachsen.
Ausgelöst durch die Corona-Krise besteht die seit Jahren höchste Jugendarbeitslosigkeitsquote. Insbesondere benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene drohen dauerhaft vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen zu werden. Bereits jetzt wird deutlich, dass sich die Situation auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt 2020 und auch in den Folgejahren dramatisch verschlechtern wird.
Studierende noch Teilnehmende von Freiwilligendiensten. Vgl. Berufsbildungsbericht 2020, S. 80). Insbesondere vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftebedarfs sind diese Zahlen alarmierend.
Seit Jahrzehnten sind Jugendwerkstätten ein elementarer Bestandteil der sozialen Jugendarbeit und ein wichtiger Bestandteil der Bildungslandschaft – nicht nur in Hannover. Zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene, die sich nach der Schule in einer Orientierungsphase befinden und sich im Bewerbungsdschungel allein nicht zurechtfinden, können durch den Besuch der Jugendwerkstatt in ihren Berufswünschen und ihren weiteren Zielen stabilisiert, orientiert und bestärkt werden. Die Jugendwerkstätten leisten zudem wichtige psychosoziale Unterstützung gerade bei der durch die Corona Krise drohenden Perspektivlosigkeit.
Der langfristige Fortbestand der Jugendwerkstätten in Niedersachsen ist ungewiss. Die Finanzierung ist derzeit nur bis zum 30.06.2022 über Landes- und EU-Mittel sichergestellt.
Die Weichen für die weitere Finanzierung der Jugendwerkstätten ab Juli 2022 müssen jetzt durch die niedersächsischen Landespolitiker*innen gestellt werden!